28.01.2018

TSV Herrsching – SC Weßling

24:24 (11:11)

Derbytime, so hieß es diesen Sonntag in Herrschings Halle. Überall konnte man es schon lesen und hören, das Spitzenspiel der Liga stand vor der Tür. Der Tabellen Erste gegen den Tabellen Zweiten und dann auch noch zwei Benachbarte Vereine, es versprach spannend zu werden.

Die Weßlinger Mädls reisten mit einem Verletztungs- und Krankheitsgeschwächten Kader an. Durch die Erkältungswelle der letzten Tage waren nicht alle Spieler in Höchstform, auf Enya musste sogar komplett verzichten. Auch Janine Schmid konnte nur moralisch zur Seite stehen, da sie sich im letzten Heimspiel bei einem Sprung den Ball noch zu erwischen das Kreuzband gerissen hatte.

Sichtlich nervös, aber mit einer großen Packung Kampfgeist im Gepäck wagten sich die Gäste auf das Spielfeld. Angestachelt von der vollen Tribüne begann die Partie und versprach von Anfang an spannend zu werden. Beide Mannschaften befanden sich auf Augenhöhe und konnten nur durch geschickte Spielzüge den Weg zum Tor finden. Bis zur elften Spielminute machte es den Anschein, als hätte Herrsching seine Nerven ein klein wenig besser im Griff und führte somit kurzfristig mit 3:1. Ab diesem Zeitpunkt machte sich der Zusammenhalt der Weßlingerinnen bemerkbar. Durch eine sehr stabil agierende Abwehr und konzentrierte Angriffe konnte der kleine Rückstand aufgeholt werden und sogar einmal die Führung übernommen werden. Durch einen geschickten Abwehr Angriffwechsel konnte Andras die Stärken seiner Mannschaft voll ausspielen und es herrschte ein reger Schlagabtausch zwischen den Mannschaften. Kaum war auf einer Seite ein Tor gefallen wurde im nächsten Angriff die Abwehr der Gegner ausgespielt und das nächste Tor fiel. Einige Angriffe scheiterten allerdings kläglich an den Torhüterinnen, die beide ein hervorragendes Spiel ablieferten.

In der Halbzeitpause hieß es dann Nerven behalten, runter kommen und noch einmal die Taktik durchgehen. Bei einem Halbzeitstand von 11:11 begann die zweite Halbzeit schließlich wie die erste.

Von Anbeginn der zweiten Hälfte war das Spiel eher auf Weßlingerseite. Die Führung wurde nie aus den Augen verloren, auch wenn es zwischen Zeitlich immer wieder Unentschieden hieß. Durch ein gutes Zusammenspiel und vor allem, durch permanente Konzentration konnten fast alle Spielzüge von den Gästen nach Plan durchgeführt werden. Die Stimmung in der Mannschaft war sehr gut. Immer wieder konnte ein zwei Tore Führung heraus gespielt werden und der Tabellenerste hatte seine Mühe gegen den zweiten. Durch einige Unglückliche Schiedsrichterentscheidungen und etwas Pech stand der Sportclub Mitte der zweiten Halbzeit nur noch mit vier Spielerinnen auf dem Feld. Die zwei Minuten Zeitstrafen von Amelie und Hedwig konnten allerdings gut überbrückt werden. Der Vorsprung von zwei Toren ging zwar verloren, aber die Ammerseerinnen konnten das Ruder nicht an sich reißen. Die letzten fünf Minuten wurden dann von einem sieben Meter Duell geprägt. Wobei die Verteilung ziemlich ungleichmäßig war und die Tendenz eher positiv für Herrsching ausfiel. Der Unterschied zwischen Abwehr im Kreis und einem Stürmerfaul ist manchmal anscheinend nur schwer zu erkennen. So schafften es die Gastgeberinnen wenigstens in der vorletzten Minute noch einmal die Führung an sich zu nehmen. Trotz Rückstand verloren die Weßlingerinnen nicht den Kopf und spielten ruhig durch, bis sich die Gelegenheit zu einer klaren Torchance ergab. Das Unentschieden war geschafft. Beide Seiten hatten jeweils noch einen Angriff, allerdings scheiterte Herrsching in den letzten drei Sekunden des Spiels kläglich an der Weßlinger Torfrau. Am Ende hieß es 24:24.

Nach so einem knappen und spannenden Spiel waren alle zufrieden, vor allem der Kampfgeist der Mannschaft war beeindruckend. So viel Zusammenhalt und Wille war noch nie dagewesen.

Es spielten: Annika Bolkart, Vroni Wastian, Maria Hausmann, Hannah Wastian, Anni Dangl, Amelie Haidt, Chrissi Blüml, Natalie Dietrich, Verena Hadek, Hedwig Wastian, Antonika Bühringer, Janine Schnabel (und vielen Dank fürs immer mitfahren Patricia Hauser)